Hühner direkt aus der … artistischen … Küche
In diesem Jahr gab es in zehn Häusern von weiblichen Mitgliedern von „Natangen“ keinen neuen Osterschmuck. Aber das machte ihnen überhaupt keine Sorgen. Denn vor Ostern bemalt man Eier, und nicht …Hühner.
Seit Frühjahr letzten Jahres ist in Landsberg die „künstlerische Schmiede“ aktiv. Das ist eine Werkstatt für Kunsthandwerk und ein Laden, die von der jungen bildenden Künstlerin Aneta Kościuczuk gegründet wurden. Aneta zeigte sich schnell von ihrer guten Seite und ihre plastischen Kurse wie formen von Schmuck aus Lehm mögen alles sehr.
Im November letzten Jahres machten die weiblichen Mitglieder von „Natangen“ unter den Augen von Aneta aus Lehm Nikoläuse und Kerzenhalter in Form von Weihnachtsbäumen. Als ihre Kinder erfuhren, was ihre Mütter und Omas gemacht haben, wollten sie es auch. Das Kneten mit Lehm gefiel allen so sehr, das sie sofort ankündigten, dass es damit nicht endet. Am 18. März versammelten sich also im Sitz von „Natangen“ erneut zehn Frauen (nur zehn, denn für mehr gab es keine finanzielle Unterstützung), um dieses Mal Osterschmuck zu machen.
Was hat ihnen Aneta diesmal vorgeschlagen?
Hühner! Hühner?
– Hühner, denn momentan gibt es keine Mode für Häschen, Eier, Lämmchen oder Küken, sondern für Hühner. Zuerst mussten wir aus Lehm zwei Kugeln machen, danach aus diesen Kugeln zwei Fladen, danach aus diesen Fladen zwei Halbkugeln, die wir zusammenkleben mussten. Danach fügten wir zu dieser Lehrer in der Mitte der Kugel einen Kopf und einen Schwanz hinzu. Nun, das war nicht leicht. So ein Huhn machte jede von uns in 2,5 Stunden, erzählt Grażyna Lewandowska, die Vorsitzende von „Natangen“.
Diese Hühner nahm Aneta in ihre Werkstatt mit, in der sie zuerst gut trocknen müssen. Danach brannte sie sie im Töpferofen. Der nächste Schritt ist das Bemalen der Hühner. Das geschieht jedoch erst nach Ostern, dann auch das ist eine ernste Arbeit, und die Landsbergerinnen entschieden sich dagegen, sie direkt vor Ostern zu machen. Denn schließlich werden dann Eier bemalt und keine Hühner.
Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat der Bundesrepublik Deutschland.