Mohrungen – Kulinarische Werkstatt

Mohrungen – Kulinarische Werkstatt

Eine neue oberländische Tradition?

Vieles deutet darauf hin, dass dem Ostermenü der Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Herder“ in Mohrungen ein neuer Kuchen hinzugefügt wird – und zwar überhaupt nicht aus dem Oberland, sondern aus Schlesien.

Ostern hat neben der geistlichen Dimension auch seine körperliche Dimension. In unserer Tradition bedeutet das einen Tisch, der mit Gerichten und Kuchen vollgestellt ist, die man nicht jeden Tag isst. Vor den Feiertagen lohnt es sich jedoch, sich daran zu erinnern, was und wie man etwas zubereitet. Und diesem Ziel diente die kulinarische Werkstatt bei „Herder“, die am 23. März in ihrem Sitz stattfand. Zu ihr erschienen 15 Personen. die jüngsten waren Laura mit acht und Pola mit elf Jahren. Die älteste Teilnehmerin hingegen war Rita Czerwińska mit 91 Jahren. Die Werkstatt leitete Beata Cienki, Berufsschullehrerin vom Verband der landwirtschaftlichen Schulen in Alt Bestendorf. Was hat sie unterrichtet?  

Wie man Piroggen mit Quark und Kartoffeln sowie Piroggen mit Buchweizengrütze und Quark macht. Sie zeigte, wie man Königsberger Klopse macht und einen Hefenapfkuchen bäckt. Für die einen Frauen war das eine Neuheit, für die anderen nur eine Erinnerung und eine Gelegenheit zum Vergleich der Rezepte. Aber die Leiterin zeigte auch, wie man Tomaten-Napfkuchen macht. Ihr Rezept servierte in seinem Programm Remigiusz Raczka aus Schlesien, der sein kulinarisches Programm im Fernsehen hat.

– Zu diesem Napfkuchen gibt man Tomatenmark, Banane, Ingwer, Zimt und Zucker hinzu. Er hat einen seltsamen, würzigen Geschmack, ist aber lecker, versichert Elżbieta Kaczówka, die auch an dieser Werkstatt teilgenommen und ihn zubereitet hat. – Wir kannten so einen Napfkuchen nicht. Er hat jedoch allen geschmeckt, ähnlich wie die anderen Gerichte, die wir so gut wie vollständig vor Ort gegessen haben. Einige Damen haben das Rezept dieses Tomaten-Napfkuchens mitgenommen. Sie haben angekündigt, dass sie ihn auch zu Ostern backen, fügt Elżbieta Kaczówka hinzu. 

Und so wurde unter unseren Augen eine neue oberländische kulinarische Ostertradition geboren – Tomaten-Napfkuchen.

Die Werkstatt finanzierte das Centrum für die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinitiativen in Mohrungen. 

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