Wie wird es jetzt bei Tannenberg?
Seit April ist Jan Cieśla der neue Vorsitzende der Gesellschaft zur Pflege deutschen Kulturguts „Emil von Behring“ in Hohenstein. Der neue Vorsitzende steht an der Spitze eines ebenfalls neuen dreiköpfigen Vorstands. Bewältigt die neue Führung dieser Organisation die Krise?
Die Gesellschaft „Emil von Behring“ hat die letzten eineinhalb Jahre in Lethargie verbracht. Nichts hat sich bei ihr getan, denn ihr Vorsitzender hatte die Lust am Handeln verloren, und die Mitglieder sahen einander an, ohne die Initiative zu ergreifen. Im April übernahm auf der Mitgliederversammlung, die über Sein oder Nicht-Sein dieser Organisation entscheiden sollte, der vorherige Vizevorsitzende Jan Cieśla ihre Leitung. Zu seiner Hilfe meldeten sich zwei Personen: Renata Prusaczyk als Schatzmeisterin und Weronika Lewandowska als Vorstandsmitglied.
– Ich habe mich dazu entschieden, den Chefsessel zu übernehmen, weil unserer Gesellschaft der Zerfall drohte, und es mir leid tat, dass sie ihre Tätigkeit beenden sollte. Viele Personen haben mich überredet und Hilfe versprochen, also habe ich zugestimmt, sagt Jan Cieśla.
Der neue Vorstand setzt sich keine hochfliegenden Pläne. Sein Ziel ist es, die Gesellschaft aus der Stagnation herauszuführen und zu stärken. Wie will er das machen?
– Wir planen, ein Grillen zu organisieren. Schauen wir, wie viele Personen dazu kommen. Wir fragen sie, welche Erwartungen sie haben und was sie für die Organisation machen können, denn wir drei allein bewirken nicht viel und ermüden sicher schnell. Schauen wir, auf wie viele Willige wir zählen können, fügt der Vorsitzende hinzu.
Die Gesellschaft in Hohenstein entstand vor 30 Jahren und ihr Gründer und erster Vorsitzender war Eckhard Werner, der erste Vorsitzende des Verbands der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren. Die Gesellschaft befasste sich aktiv und erfolgreich mit der Pflege der Erinnerung an Emil von Behring, den Erschaffer der Impfung gegen Diphterie, für die er den ersten Nobelpreis bekam. Außerdem kümmert sie sich um Gräber und Denkmäler deutscher Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Davon gibt es auf diesem Gebiet viele, denn in der Umgebung von Hohenstein spielte sich die erste große Schlacht dieses Krieges, die Schlacht bei Tannenberg, ab.
Die deutsche Armee hat sie gewonnen. Und wie wird es jetzt mit der Gesellschaft? Wer befasst sich mit den Gräbern unserer Helden?
