Rastenburg – Säubern der Friedhöfe

Rastenburg – Säubern der Friedhöfe

Kränze, Grabkerzen und… Pizza

In diesem Jahr säuberten die Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Rastenburg nicht nur den Friedhof in ihrer Stadt, sondern fuhren auch nach Bäslack und Heiligelinde, um auch dort die Gräber in Ordnung zu bringen.

Das diesjährige Säubern der Gräber vor Allerheiligen organisierten die Rastenburger am 30. Oktober. Es unterschied sich ein wenig von den vorherigen. Wodurch? Dadurch, dass sie sich in diesem Jahr zusätzlich nach Bäslack und Heiligelinde begaben.

– In diesen Dörfern befinden sich Gräber unserer verstorbenen Mitglieder oder Gräber unserer Landsleute, um die sich niemand mehr kümmert. Wir wollten sie zum Feiertag nicht unaufgeräumt lassen, erklärte Zofia Lachowska, die Vorsitzende der Gesellschaft.
Es gab auch einen zweiten Unterschied: in diesem Jahr schlossen sich junge Menschen an das Saubermachen an – Kinder und Enkel der Mitglieder. Es waren mehr als vor einem Jahr. Wie kam das zustande?

Dadurch, das wir einige Zeit früher unsere Leute überzeugt hatten, die Jungen zu ermuntern, und dadurch, das sofort gesagt wurde, dass sie am Ende der Arbeit Pizza bekommen. Die jungen Leute brachten sich gern in die Arbeit ein. Sie machten engagiert und solide sauber, und halfen sich gegenseitig. Sie behandelten es als eine Art Unterhaltung, heiter. Und wir Älteren machten ihnen bewusst, dass sie die Gräber unserer Leute säubern, dass in Kürze auf sie diese Pflicht fällt, denn so ist der Lauf der Welt. Ich denke, dass sie das verstanden haben, erwähnt Zofia Lachowska.

Die Gesellschaft kümmerte sich auch um das Grab von Doktor Ludwig Diehl, dem langjährigen Direktor des Rastenburger Krankenhauses, der es ausgebaut und modernisiert hat, und der Krankenschwestern, der Opfer der russischen „Befreiung“ im Januar 1945. Sie legten auf allen Gräbern Blumen nieder und entzündeten Grabkerzen.

Und die Pizza? Die gab es auch, und jeder aß bis zum Abwinken.

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