So sieht Dankbarkeit aus
Er hat sechs Jahrhunderte von Landsbergs Geschichte für die Nachwelt festgehalten.Nun kümmert sich die Nachwelt um sein Grab. Das ist wahre Dankbarkeit und Erinnerung.
Seit vielen Jahren pflegen die Mitglieder von „Natangen“ vor Allerseelen ehrenamtlich vernachlässigte Friedhöfe und Gräber. Dieses Jahr kümmerten sie sich um Gräber auf zwei Friedhöfen – dem städtischen Friedhof und dem schon geschlossenen Friedhof von Landsberg. Der städtische Friedhof ist die größte Nekropole der Stadt und der gesamten Gemeinde, aber auch die pflegeintensivste, da es auf ihm die meisten vernachlässigten Gräber gibt. Die Mitglieder von „Natangen“ konzentrierten sich hier jedoch ausschließlich auf das Grab von Albert Fischer.
Warum gerade seins?
– Er war Lehrer, Historiker und Chronist von Landsberg und Autor des Buches „Geschichte der Stadt Landsberg Ostpreußen durch sechs Jahrhunderte“. Das ist ein wichtiges Buch für die Stadt. Es umfasst den Zeitraum von 1335 bis 1935, erklärt Grażyna Lewandowska, die Vorsitzende der Gesellschaft.
Auf dem geschlossenen protestantischen Friedhof hingegen wurden 16 der am meisten vernachlässigten Gräber gereinigt. Sechzehn, denn so viele Frauen nahmen an der Aktion am 20. Oktober teil.
Am nächsten Tag bastelten die Frauen im Sitz der Gesellschaft Grabschmuck und brachten ihn auf den Friedhof. Am Samstag, dem 1. November, entzündete die Vorsitzende der Gesellschaft Kerzen auf diesen Gräbern.
Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat der Bundesrepublik Deutschland.
