Gebackene sprachliche Hilfe
Kann man mit Hilfe von Pizza Kinder die deutsche Sprache beibringen? Ganz bestimmt. Das bewiesen Anna und Dawid Kazański, Deutschlehrer und gleichzeitig Animateure von der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit.
Lernen mag nicht jeder, aber Pizza fast jeder. Daher kann man sie nicht nur zum Essen nutzen, sondern auch zum Unterricht. Im Sitz der deutschen Gesellschaft „Natangen“ in Landsberg fand am zweiten September also eine außergewöhnliche Sprachwerkstatt mit dem Titel „Deutschlernen mit Pizza“ statt. An ihr nahmen 15 Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren sowie sechs erwachsene Betreuer und Mitglieder der Gesellschaft teil. Anna und Dawid Kazański schlugen ihnen das gemeinsame Zubereiten und Backen von Pizza vor. Was meinten die Kinder dazu?
Jaaaa!
Es war quasi Unterhaltung, aber sie hatte zwei Effekte: die Aneignung neuen Wortschatzes und Pizza. Die Kinder hatten fertige Zutaten für Pizza vorbereitet, also zum Beispiel Mehl, Milch, Hefe, Schinken, Käse usw.
Größter Beliebtheit erfreute sich das Sprachspiel „Ich backe Pizza und brauche…“, bei dem die Kinder die Produkte und die Tätigkeiten auf Deutsch benennen mussten. Für die einen war das eine Herausforderung, für die anderen nicht schwierig, denn das Sprachniveau war sehr unterschiedliche. Aber diese Art von Wortspielen entwickeln die Konzentration, die Erinnerung und die sprachliche Kreativität. Am Ende sangen alle gemeinsam das Lied „Ich bin hungrig, ich bin durstig“, wobei sie die Aussprache und das Hörverstehen übten.
Und was war mit der Pizza?
Es entstanden acht ganze Pizzen! Aber darüber, dass sie im Ofen nicht anbrannten, wachten schon die Erwachsenen.
Was mit ihnen geschah?
Nun, schließlich mag fast jeder Pizza.
