Für wie viele reichen die Kräfte noch?
Masten, Belzonzen, Bialla, Drygallen und Snopken. In diesen Orten befinden sich Friedhöfe, um die sich die Gesellschaft der deutschen Minderheit „Rosch“ in Johannisburg kümmert.
Die Friedhöfe, um die sich „Rosch“ kümmert, sind zahlreich und weit im ganzen Landkreis verstreut. Da die Organisation nicht zu den größten gehört, dafür aber kein schlechtes mittleres Alter hat, konzentriert sich die Sorge um die Friedhöfe nicht auf Aktionen vor Allerseelen, sondern ist in der Zeit verteilt. In diesem Jahr fügte es sich darüber hinaus so, dass aufgrund verschiedener Umstände des Lebens nur der Vorsitzende Dietmar Leymanczyk mobil und fit war und er sich der Friedhöfe annahm.
– Im Laufe des Jahres habe ich diese Friedhöfe einige Male besucht. Ich habe Gras an den Grabstätten gemäht, sie gesäubert, und Äste weggebracht, die der Wind abgebrochen hatte. Vor Allerseelen habe ich dort, wo es möglich war, Blätter gerecht und habe auf den Gräbern Blumen und Grabkerzen aufgestellt. Jetzt zum Volkstrauertag, fahre ich noch nach Snopken, um dort auf den Gräbern unserer Soldaten Kerzen anzuzünden, sagt Dietmar Leymanczyk.
Die Friedhöfe in Masten, Belzonzen, Bialla und Drygallen sind evangelische Gemeindefriedhöfe, die leider von den Nachfahren derer vergessen wurden, die auf ihnen ruhen. Anders sieht die Sache mit dem Friedhof in Snopken aus. Um ihn kümmert sich die Gemeinde Johannisburg. Es ist ein Kriegsfriedhof. Auf ihm bestattet sind wahrscheinlich 66 oder 64 Soldaten in Massen- und Einzelgräbern, die im Februar 1915 gefallen sind. Es sind 21 deutsche Soldaten; von 14 von ihnen sind die Namen bekannt. Auf der anderen Seite der Allee ruhen 43 Russen; ihre Namen und die Regimentszugehörigkeit sind unbekannt. Die auf dem Friedhof beerdigten Soldaten fielen in den Kämpfen der Winterschlacht in Masuren 1915.